Erste Peilerfahrungen

#2 Essen – Wildbergerhütte
Vaisala RS41-SGP / P2531249 / 04.10.2018 1200Z
🔗 sondehub.org in storage
🔗 radiosondy.info individual transport

Ich saß im Labor in der TH, als die Mittagssonde P2531249 aus Essen, die hinter Siegen landen sollte, nicht hoch geplatzt und kaum gebremst in Wildbergerhütte aufschlug. Kai, der neben mir saß, schlug vor dorthin zu fahren, und nach einem Abstecher zu mir, bei dem ich schnell Macbook, SDR und Yagi griff, machten wir uns auf den Weg. Dort angekommen, folgte die Ernüchterung. Mein Macbook hatte nur noch wenig Akku und die Prediction war sehr vage. An der Prediction hatte ich keine Empfang. Kai hatte zur Sicherheit seinen Laptop mitgenommen, einen echten Knochen, und ich hatte ihm meine Toolchain gegeben. Installiert war noch nichts. Also wurde das im Auto nachgeholt.

Leider lief SDR# so stotterig, dass eine Dekodierung, als wir das Signal einige hundert Meter weiter aufnehmen konnten, nicht möglich war. Dazu kam, dass die Frequenzachse irgendwie nicht stimmte und der Empfang Glücksspiel war. Nach einer halbe Stunde Suche auf der Wiese, aus deren Richtung das Signal kam, ohne wirkliche Ergebnisse, wurde es dunkel.

Wir beschlossen, zurück zu dem Dorf zu fahren, wo wir das Signal erstmalig aufnehmen konnten, um noch einen letzten Versuch zu machen. Und tatsächlich: eine leise RS41. Jetzt nicht die Peilung verlieren. Ich halte die Yagi, Kai den Laptop: So laufen wir den Berg hoch, der vor uns liegt, den Berg wieder runter, durch einen Wald, eine Steile Böschung, die Landstraße. Am Ende stehen wir an einem Feld, es ist stockdunkel, und Kai sieht als erster die grüne LED des Barometer-Boards blinken. Ein Wiesenlander, aus 700 m mit einem Berg dazwischen kaum mit der großen Yagi zu hören. Wie sich später herausstellte, war die Landestelle einen Steinwurf von der Radiosondy-Prediction entfernt, auf die wir nicht geachtet hatten, aber einige hundert Meter von der von wetterson.de.

So wat gibbet hier net

NO1 De Bilt – Solingen
Vaisala RS41-SGP / P0950597 / 24.09.2018 0000Z
🔗 sondehub.org lost despite thorough search
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Ende September war ich für ein paar Tage zu einem GIS-Workshop in Köln, und wie es sich so ergibt, landete P0950597 aus De Bilt mit sehr guter Prediction in einem Vorort von Solingen, die O-Bus-Haltestelle gleich auf der anderen Straßenseite. Das war einen Versuch wert, zumal ich immer schonmal in Solingen O-Bus fahren wollte, deswegen machte ich mich nach dem Workshop auf den Weg nach Solingen. Die Sonde müsste entweder in den Gärten, den Hinterhöfen oder auf den dort stehenden Mehrfamilienhäusern heruntergekommen sein.

Dort angekommen, schaute ich zunächst auf der Straße, danach auf den Stellplätzen hinter den Häusern, ohne Erfolg. Ein Anwohner, der sein Auto wusch, wusste von nichts. Schließlich versuchte ich es mit Klinkenputzen in dem Haus, welches mir am wahrscheinlichsten erschien. Lediglich eine ältere Dame öffnete mir, ich trug mein Anliegen vor. “So wat gibbet hier net”. Ich sah zu, dass ich den Zug nach Köln erwischte und trat unbefriedigt den Heimweg an. Wahrscheinlich war das Ding in den Gartenparzellen hinter den Häusern heruntergekommen, zu denen ich keinen Zugang hatte.

Meine erste Sonde

#1 Essen – Breckerfeld
Vaisala RS41-SGP / P2740506 / 17.09.2018 1200Z
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Einige Wochen hatte ich bereits darauf gewartet, dass eine Essener Sonde in der Nähe von Gummersbach landete. flynamic, den ich mit meinem Sondenfieber angesteckt hatte, war in einem Umkreis von 40 km mit dabei. Am ersten Tag des Mathe-Vorkurses, in dem ich jedes Jahr als Tutor mitmachte, war es soweit, und P2740506 landete, etwas weiter als 40 km entfernt, in Breckerfeld. ON-1 verlor das Signal in über einen Kilometer Höhe, es wäre entweder eine Waldlandung, oder die Sonde hätte es bis zu einer Wiese im Tal geschafft.

Während des Tutoriums noch kurz eine Absprache mit flynamic, der mich gegen 17:00 Uhr an der TH abholte. Wir fuhren noch kurz bei mir zuhause vorbei, um die große Yagi zu holen, weil die Moxon noch relativ neu war und ich auf Nummer sicher gehen wollte.

Nach unserer Ankunft am Wanderparkplatz folgte die Ernüchterung beim Dekodieren: Die Sonde war einige hundert Meter vor der Wiese im Wald gelandet. Auf ging es zum Landepunkt. Je näher wir kamen, desto größer war meine Aufregung. Wir schlugen uns in den Wald und hatten Glück: im hohen Fichtenwald baumelte die Sonde in ca. 2 m Höhe und wartete darauf, von uns gepflückt zu werden. Schirm und Ballonrest waren unerreichbar hoch, und so machten wir uns, hocherfreut, mit einer Sonde im Gepäck unter einem traumhaften Sonnenuntergang zurück in die Heimat.

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