Am 23.04. ging es mit Jason und seinem Papa nach Essen, um dort einen Sondenstart am Container live mit anzusehen. Und beim Start wurden wir nicht enttäuscht. Nach einem Besuch des nahelegenden Flugplatzes und dem Mittagessen ging es der Sonde nach, Richtung Gelsenkirchen Buir. Die Sonde fiel sehr langsam, und man konnte den Fallschirm im Landeanflug sehen. Leider landete die Sonden in einem hohen Laubbaum über einer Hundeschule. Auf dem Rückweg ging es an der Landestelle der vorherigen nachtsonde vorbei, deren Finder zufällig im Garten waren. So kam Jason dann doch noch zu seinem ersten eigenen Gespann.
Eine gefunden, eine verloren
Die Essener Mittagssonde landete nicht weit von der letzten Bergneustädter Sonde entfernt. Leider hatte ich nachmittags zu tun, sodass ich erst am nächsten Tag dort schauen konnte. Mit der großen Yagi gelang es mir aber, von meinem Balkon aus genau einen Frame zu entschlüsseln, wonach die Sonde im Wald hing. Die Höhe stimmte ungefähr mit der Geländehöhe überein, allerdings lag der Wald an einem Hang.
Morgens ging es aber zuerst zur nachfolgenden Nachtsonde, die auf einem Feld in der Nähe von Reichshof lag, und sehr einfach zu bergen war. Leider konnte Die Bergneustädter Sonde im Wald nicht lokalisiert werden.
Ungenügender ÖPNV
Die Essener Nachtsonde schlug eine ähnliche Richung ein, wie ihr Vorgänger. Während ich noch mit Flynamic und anderen Freunden die Open Beta von Anno 1800 anspielte, wurde im Hintergrund der Landeanflug aufgenommen. Die Sonde landete auf einer Wiese hinter einem Kaff, Unterboinghausen in Marienheide. ÖPNV-mäßig würde das nichts werden, also wurde die Abholung mit Flynamic am nächsten Mittag organisiert. Die guten letzten Daten machten eine Ankunft vor Einsetzen des Burst-Kill Timers unnötig, sodass wir uns erst gegen eins auf den Weg machten.
Vor Ort konnte auch der alternative ÖPNV, inklusive der werktäglichen Abfahrtszeiten in Augenschein genommen werden. Sondenjagd ist ja ein wunderbares Benchmarking des ÖPNV hinsichtlich der Netzdichte; manchmal ist man verwundert, manchmal ist der ÖPNV aber auch genauso schlecht wie man dass erwartet. Hier muss sich in den nächsten Jahren noch einiges tun, wenn der ÖPNV auch in eher ländlich geprägten Regionen eine alternative zum Individualverkehr werden soll. Rant vorbei, weiter mit der Bergung.
Die war aber recht unspektakulär, das Überqueren des unter Strom gesetzten Elektrozauns ohne Tore war die schwierigste Übung. Auf dem Rückweg ging es dann durch das Dorf, welches wirklich schön war. Und auf einer Wiese standen schon die ersten Osterlämmchen bei ihren Mamas und beäugten uns argwöhnisch. Die Landestelle lag nur etwa 600 m entfernt von N2240508, der Meppener Morgensonde vom 07.01.
Geburtstagsgeschenk aus Essen
Mein Geburtstagsgeschenk lieferte der DWD per Luftpost aus. Leider platzte der Ballon etwas früh, so dass noch eine Anfahrt von knapp zehn Kilometer Luftlinie notwendig war. Schwacher Empfang nach der Landung ließ aus dieser Richtung auf einen Baumlander schließen.
Flynamic holte mich auf dem Rückweg von der Arbeit nach dem Kaffeetrinken ab, die letzte Position 200 m über Boden ließ darauf hoffen, dass vor Ort kein Dekodieren notwendig war, aber nachdem beim Vorbeifahren kein Ballon zu sehen war holte ich doch noch eben das Macbook raus, während Flynamic einen Parkplatz suchte. Der Baumlander bestätigte sich leider, auch der groé Ballonrest konnte in ca. 7 m Höhe in einen entfernten Baum lokalisiert werden. Von der Mieterin wurden wir direkt an den Eigentümer des Grundstücks in einer wenige hundert Meter entfernten Villa verwiesen, der den Ballon ebenfalls bereits bemerkt hatte.
Die Schnur am Ballonrest ließ sich mit dem 6 m Mast einfangen, und durch Zug wurde die Sonde in ca. 20 m Höhe in einem entfernten Ahorn geortet. Durch weiteres ruckartiges Ziehen konnte die Sonde schließlich befreit werden und viel zu Boden, der Temperatursensor war wie erwartet gebrochen.
Nun konnte auch der Ballonrest soweit heruntergezogen werden, dass der Haken an massiveren Elementen des Masten befestigt werden konnte, und der Fallschirm unter Splittern des Astes, indem er sich verfangen hatte, befreit wurde.
Rechtzeitig zum Abendessen (Nudeln mit Pilzsoße, sie stehen schon oben und warten ;D) ging es nach Hause zurück und wieder einmal zeigt sich, dass die Anschaffung des Mastes gerade zum rechten Zeitpunkt erfolgte; zwei bis drei der vier Sonden, die ich, seitdem ich ihn besitze gefangen habe, hätte ich anders nicht bergen können.