Auf den Tag vier Wochen später

#10 Meppen – Marienheide
Vaisala RS41-SGP / N2240508 / 07.01.2019 0800Z
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Die Meppener Morgensonde vom 07.01. wollte erst ganz genau zu mir, landete dann aber doch etwa in etwa 10 km Luftlinie von meinem QTH. Von der TH aus nahm ich die RB nach Marienheide, die nur stündlich fährt, während das Gespann noch in der Luft war. Die letzte Prediction, die ich im Zug hatte, deutete auf eine etwas nördlichere Landung, und der Bus in diese Richtung fuhr zur selben Zeit ab, wie die Bahn ankam. mit ein paar Minuten alter Prediction rannte ich also, um diesen Bus zu erreichen, der ebenfalls nur stündlich fährt, und schaffte dies auch. Leider stellte sich, sobald ich die letzten Daten der Sonde abrief, heraus, dass sie doch noch ein wenig südlicher gelandet war, und ich in die falsche Richtung fuhr. Halb so schlimm, der Bus in die Gegenrichtung kam in 15 Minuten. Das gab Zeit, den Plan zu schmieden. Das Landegebiet um Dürhölzen wies viele kleine Wäldchen und Wiesen auf und weil ON-1 down war, wusste ich auch nicht genau, ob der Landeort im Wald war. Hin ging es mit einem Schulbus, zurück würde ich die fünf Kilometer zum Bahnhof laufen müssen. Was man nicht alles für seine Sonde tut.

Nach einem Snack beim Bäcker ging es also los. Wie ich lernen durfte kennt dort auf dem Dorf der Busfahrer jedes Kind beim Namen, und so war ich natürlich der bunte Hund. Nachdem ich meine Mission erklärt hatte und meinen Laptop hervorholte, um zu schauen, ob die Sonde schon zu hören war, war die Meute von meiner Moxon aus Lego-Technic hochgradig fasziniert. Empfang hatte ich erst im Dorf, un die Sonde war leider im Wald gelandet. Dort angekommen fiel sofort der Fallschirm mit großem Ballonrest in einem Laubbaum über der Rückegasse in ca. 6-8 m Höhe auf. Von der Sonde war keine Spur. Die GPS-Daten wiesen auf eine angrenzende Fichtenschonung, in der auch der Faden verschwand, auch da nix. Peilen mit der Moxon und SDR funktioniert nicht, zudem war das Landegebiet eine Senke, überall Reflexionen. Meine Mangelnde Erfahrung kommt dazu. Frustriert ging es auf den Heimmarsch, im wahrsten Sinne; der Nieselregen passte zu meiner Stimmung.

Zuhause wertete ich die GPS-Daten von ca. 20 Min noch einmal aus, und stellte eine sehr hohe Varianz fest. Die gemittelten Werte lagen deutlich näher an der Rückegasse als angenommen, schwankten aber um ca. 50 m. Da die Sonde definitiv im Baum hing, deutete der schlechte GPS Empfang auf eine Lage mitten im Astwerk hin.

Heute bot sich das Wetter an und ich unternahm mit einem Freund, der mit Angeln umgehen kann, eine Nachkontrolle. Der Fallschirm war verschwunden und auch am Boden unter dem Schnee nicht zu sehen, vermutlich war er schon heruntergekommen und mitgenommen worden. Grobe optische Nachkontrolle um die interpolierte Position brachte nichts, und an der Sondenschnur, die wir erangelten hing auch nichts mehr. Bevor wir aufgaben, noch eine genaue optische Kontrolle. Und tatsächlich, nicht weit vom Weg lag die Sonde, sogar auf dem Schnee. Sie kann also erst in den letzten paar Tagen runtergekommen sein. Der Sensorarm war zu bemitleiden, aber beim Anschalten zeigte sie keinen Fehler an.