Die ersten Meppener Sonden des neuen Jahres sollten quasi bei mit vor der Haustür herunterkommen. Der Wind war und ist im Moment ja sehr extrem, Sonden fliegen an Orte wo man kaum damit rechnen würde. Leider streuten alle drei Sonden am 02.01. ziemlich stark. Die Frühsonde platzte unter 17 km und fiel sehr schnell, landete aber genau bei der Prediction, die für einen funktionierenden Fallschirm und durchschnittliche Bursthöhe war. Die Morgensonde hatte einen hervorragenden Fallschirm und flog noch fast 150 km weiter nach Süden. Die Mittagssonde schließlich schien gut für mich zu landen, fiel dann aber doch schneller als gedacht und schaffte es nur bis Radevormwald.
Also diskutierte ich mit flynamic, der Ausnahmsweise nicht in Bonn in der Uni war, die Strategie. Es war klar, dass alle Sonden am nächsten Tag weiter westlich landen würden. Allerdings ist Köln besser erreichbar als Radevormwald. Aber falls Prediction und Sondenverhalten wieder so streuen sollten, war das reines Glücksspiel. Es wurde also beschlossen, einen Ausflug nach Radevormwald zu machen. Jason, der bisher nur eine erfolglose Sondensuche mitgemacht hatte, hatte ebenfalls Zeit und kam mit.
Wie üblich bei Autosuchen bootete ich einige Kilometer vor der Landestelle mein Macbook in Windows und öffnete die Toolchain. Allerdings hatte der RS41 Tracker ein Neujahrsgeschenk für mich “This Engineering Version of RS41 Tracker is expired”. Das hatte ich total vergessen. Also per mobilem Hotspot die neue Version heruntergeladen, entpackt und “Your PC is incompatible with this Application”. Kein einfaches Debugging, dazu hatte ich auch ehrlich gesagt keine Lust. Wir hatten das Landegebiet schon auf einen 100×500 m Streifen eingegrenzt, deswegen war peilen, wenn auch mit dem Macbook in der Hand, die einfachste Lösung. (Ich hatte das neue Baofeng und meine Dämpfungsglieder nicht mit in die TH genommen, weil ich nicht wirklich mit einer Jagd rechnete, und nur Moxon und RTLSDR eingepackt).
Wir suchten uns einen Parkplatz und machten das Equipment fertig. Bevor wir uns umschauen konnten, ob etwas zu sehen war, kam ein Anwohner. Wir erklärten unser Ansinnen und er hatte die Landestelle in etwa 350 m Entfernung am Waldrand schon bemerkt und zeigte sie uns. Fallschirm und Sonde lagen auf der Wiese am Waldrand, die Schnur hing auf dem letzten Baum. Die Bergung war einfach, der Abroller nicht ganz abgerollt. Dritte N-Sonde, zweite ABS-Sonde, erste BW-Sonde mit intakt geborgenem Fallschirm. Keine Meppenpappe mehr :cry:.
Die Sonden am 03. und 04.01. flogen durchaus an brauchbare Positionen, ich hatte aber keine Zeit morgens mit dem Zug nach Köln zu fahren und da ON-1 im Moment down ist, gibt es leider auch keine Kaltsuche am Wochenende. Aber wenigstens eine Station mehr im Lebenslauf, das erhöht die Anzahl auf fünf.