Abseilen neben der Straße

#4 Essen – Kierspe
Vaisala RS41-SGP / P3510106 / 18.10.2018 1200Z
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Am Tag vor der Urlaubsreise nach England flog Essen noch einmal günstig. Mit flynamic zusammen versuchten wir, die Sonde bei der Landung zu beobachten. Rechtzeitig waren wir vor Ort, um dann im entscheidenden Moment eine Straße zu weit zu sein: Ich hatte nicht beachtet, dass Kierspe 150 m höher liegt als Gummersbach.

Wenig später waren wir an der Landestelle, die einige Meter neben der Bundesstraße sein sollte. Fallschirm und Ballonrest lagen auf der Straße und wurden im Sekundentakt überrollt. Schnelles handeln war gefragt, flynamic hielt neben der Landestelle an einer Haltebucht, ich sprang raus und barg Schirm und Ballonrest von der Straße. Nachdem alles gesichert war, machten wir uns auf den Weg zur Sonde, die, wie sich herausstellte, in einiger Höhe in einem Laubbaum hing. Alles schütteln half nichts. Zunächst wollte ich die Schnur die Böschung der Straße herunterwerfen, um damit näher zur Sonde zu kommen, doch es stellte sich heraus, das nach etwas wackeln auch Abseilen der Sonde möglich war. Leider ging dabei der Temperatursensor kaputt. Wieder im Auto stellte ich fest, das Google Maps an der Stelle, an der ich für einige Minuten an der Straße gestanden hatte, langsamen Verkehr anzeigte. Dabei hatten wir doch das Verkehrshindernis beseitigt!

So eine nette Dame

#3 Essen – Leverkusen-Steinbüchel
Vaisala RS41-SGP / P3020155 / 29.09.2018 1200Z
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Die Essener Mittagssonde vom Samstag, den 29.09.2018, P3020155, landete in einem Wohngebiet in den östlichen Ausläufern von Leverkusen. Am Freitag danach war ich morgens für eine Vorlesung in Köln, die kurzfristig ausfiel, und beschloss, nach der Sonde zu schauen. Mit Bus und Bahn dort angekommen, führte der erste Weg in den Wald hinter dem Grundstücken, auf denen ich die Sonde vermutete. In den Bäumen konnte ich nichts erkennen, und von den Grundstücken trennte mich eine sehr hohe und steile Böschung. Also trat ich den Rückweg an und bedingt durch die Geographie musste ich einen beträchtlichen Umweg auf mich nehmen, sodass ich ca. 20 Min. später auf der anderen Seite vor den drei Reihenhäusern, die in frage kamen, stand.

Bereits beim ersten hatte ich Erfolg; eine ältere Dame öffnete mir, und als ich mein Anliegen vortrug, bat sie mich zur Garage. Dort lag die Sonde schon bereit. Doch zunächst galt mir das Interesse. Ob ich ein Freund von dem Nachbarssohn sei, dem sie die Sonde für den Physikunterricht mitgeben wollte. Wieso denn ein (designierter) Amateurfunker aus Gummersbach wüsste, dass bei Ihr eine Sonde gelandet sei. Wie das denn genau funktionierte. Der Schirm hing leider unerreichbar im ersten Baum des Waldes, die Sonde lag auf Ihrem Rasen und war gleich geborgen worden. Hocherfreut ob der ersten erfolgreichen Kaltsondensuche trat ich wenig später den Rückweg an.

Erste Peilerfahrungen

#2 Essen – Wildbergerhütte
Vaisala RS41-SGP / P2531249 / 04.10.2018 1200Z
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Ich saß im Labor in der TH, als die Mittagssonde P2531249 aus Essen, die hinter Siegen landen sollte, nicht hoch geplatzt und kaum gebremst in Wildbergerhütte aufschlug. Kai, der neben mir saß, schlug vor dorthin zu fahren, und nach einem Abstecher zu mir, bei dem ich schnell Macbook, SDR und Yagi griff, machten wir uns auf den Weg. Dort angekommen, folgte die Ernüchterung. Mein Macbook hatte nur noch wenig Akku und die Prediction war sehr vage. An der Prediction hatte ich keine Empfang. Kai hatte zur Sicherheit seinen Laptop mitgenommen, einen echten Knochen, und ich hatte ihm meine Toolchain gegeben. Installiert war noch nichts. Also wurde das im Auto nachgeholt.

Leider lief SDR# so stotterig, dass eine Dekodierung, als wir das Signal einige hundert Meter weiter aufnehmen konnten, nicht möglich war. Dazu kam, dass die Frequenzachse irgendwie nicht stimmte und der Empfang Glücksspiel war. Nach einer halbe Stunde Suche auf der Wiese, aus deren Richtung das Signal kam, ohne wirkliche Ergebnisse, wurde es dunkel.

Wir beschlossen, zurück zu dem Dorf zu fahren, wo wir das Signal erstmalig aufnehmen konnten, um noch einen letzten Versuch zu machen. Und tatsächlich: eine leise RS41. Jetzt nicht die Peilung verlieren. Ich halte die Yagi, Kai den Laptop: So laufen wir den Berg hoch, der vor uns liegt, den Berg wieder runter, durch einen Wald, eine Steile Böschung, die Landstraße. Am Ende stehen wir an einem Feld, es ist stockdunkel, und Kai sieht als erster die grüne LED des Barometer-Boards blinken. Ein Wiesenlander, aus 700 m mit einem Berg dazwischen kaum mit der großen Yagi zu hören. Wie sich später herausstellte, war die Landestelle einen Steinwurf von der Radiosondy-Prediction entfernt, auf die wir nicht geachtet hatten, aber einige hundert Meter von der von wetterson.de.