So wat gibbet hier net

NO1 De Bilt – Solingen
Vaisala RS41-SGP / P0950597 / 24.09.2018 0000Z
🔗 sondehub.org lost despite thorough search
🔗 radiosondy.info public transport

Ende September war ich für ein paar Tage zu einem GIS-Workshop in Köln, und wie es sich so ergibt, landete P0950597 aus De Bilt mit sehr guter Prediction in einem Vorort von Solingen, die O-Bus-Haltestelle gleich auf der anderen Straßenseite. Das war einen Versuch wert, zumal ich immer schonmal in Solingen O-Bus fahren wollte, deswegen machte ich mich nach dem Workshop auf den Weg nach Solingen. Die Sonde müsste entweder in den Gärten, den Hinterhöfen oder auf den dort stehenden Mehrfamilienhäusern heruntergekommen sein.

Dort angekommen, schaute ich zunächst auf der Straße, danach auf den Stellplätzen hinter den Häusern, ohne Erfolg. Ein Anwohner, der sein Auto wusch, wusste von nichts. Schließlich versuchte ich es mit Klinkenputzen in dem Haus, welches mir am wahrscheinlichsten erschien. Lediglich eine ältere Dame öffnete mir, ich trug mein Anliegen vor. “So wat gibbet hier net”. Ich sah zu, dass ich den Zug nach Köln erwischte und trat unbefriedigt den Heimweg an. Wahrscheinlich war das Ding in den Gartenparzellen hinter den Häusern heruntergekommen, zu denen ich keinen Zugang hatte.

Meine erste Sonde

#1 Essen – Breckerfeld
Vaisala RS41-SGP / P2740506 / 17.09.2018 1200Z
🔗 sondehub.org in storage
🔗 radiosondy.info individual transport

Einige Wochen hatte ich bereits darauf gewartet, dass eine Essener Sonde in der Nähe von Gummersbach landete. flynamic, den ich mit meinem Sondenfieber angesteckt hatte, war in einem Umkreis von 40 km mit dabei. Am ersten Tag des Mathe-Vorkurses, in dem ich jedes Jahr als Tutor mitmachte, war es soweit, und P2740506 landete, etwas weiter als 40 km entfernt, in Breckerfeld. ON-1 verlor das Signal in über einen Kilometer Höhe, es wäre entweder eine Waldlandung, oder die Sonde hätte es bis zu einer Wiese im Tal geschafft.

Während des Tutoriums noch kurz eine Absprache mit flynamic, der mich gegen 17:00 Uhr an der TH abholte. Wir fuhren noch kurz bei mir zuhause vorbei, um die große Yagi zu holen, weil die Moxon noch relativ neu war und ich auf Nummer sicher gehen wollte.

Nach unserer Ankunft am Wanderparkplatz folgte die Ernüchterung beim Dekodieren: Die Sonde war einige hundert Meter vor der Wiese im Wald gelandet. Auf ging es zum Landepunkt. Je näher wir kamen, desto größer war meine Aufregung. Wir schlugen uns in den Wald und hatten Glück: im hohen Fichtenwald baumelte die Sonde in ca. 2 m Höhe und wartete darauf, von uns gepflückt zu werden. Schirm und Ballonrest waren unerreichbar hoch, und so machten wir uns, hocherfreut, mit einer Sonde im Gepäck unter einem traumhaften Sonnenuntergang zurück in die Heimat.