{"id":1069,"date":"2019-08-01T18:59:32","date_gmt":"2019-08-01T17:59:32","guid":{"rendered":"https:\/\/sondehunt.de\/?p=1069"},"modified":"2019-08-01T22:24:13","modified_gmt":"2019-08-01T21:24:13","slug":"start-einer-ozonsonde-in-uccle","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/sondehunt.de\/archive\/1069","title":{"rendered":"Start einer Ozonsonde in Uccle"},"content":{"rendered":"\n
Am 29.07.2019 hatte ich auf dem\nR\u00fcckweg vom Tomorrowland Festival in Belgien einen Abstecher zum KMI in Uccle\norganisiert, um dort meine zwei belgischen Ozonsonden zur\u00fcckzubringen und mir das\nInstitut und einen Ozonsondenstart anzuschauen.<\/p>\n\n\n\n
Das KMI hat nun seit fast genau 50\nJahren eine kontinuierliche Ozonmessreihe aus Radiosondenaufstiegen. Aufstiege\nwerden immer Mo., Mi. und Fr. um 11:30 UTC durchgef\u00fchrt. Verwendet werden ECC\nOzonsonden, auf die Mitte der 90er Jahre umgestellt wurde, zuvor wurden Brewer-Mast\nSonden verwendet.<\/p>\n\n\n\n
Grunds\u00e4tzlich wird bei einer Ozonsondierung eine normale Radiosonde, hier eine Vaisala RS41 verwendet, an die die Ozonmesseinrichtung angeschlossen wird, die aus einer elektrochemischen Reaktionszelle, eine Sampling-Pumpe und einem Steuerboard und den notwendigen Batterien besteht, und in einer Styroporbox angeschlossen wird. Wem noch nicht bekannt, der sollte einen Blick auf die Anleitung zu Ozonsondierungen<\/a> von Vaisala werfen, die sehr gut und ausf\u00fchrlich ist.<\/p>\n\n\n\n Die Vorbereitungen beginnen am\nStarttag mit der elektrochemischen Pr\u00fcfung der Zelle ab 7:30 UTC. Wir\nerreichten das Institut gegen 9:00 UTC und wurden gleich zum Bef\u00fcllen des\nBallons mit in das Ballonhangar genommen. Verwendet werden 1200 g Ballons von\nTotex, die auf ein Gegengewicht von 2400 g mit Wasserstoff gef\u00fcllt werden. Das\nWasserstofflager befindet sich ca. 30 m vom Ballonhangar entfernt und ist mit\ndiesem \u00fcber eine unterirdische Rohrleitung verbunden. Wenn das F\u00fcllvolumen\nerreicht ist (Der Ballon ist dann, trotz Wasserstofff\u00fcllung ein gutes St\u00fcck\ngr\u00f6\u00dfer als ein normaler Heliumballon aus dem Startautomaten) wird der Ballon\nmit Kordel verschn\u00fcrt und am Fallschirm befestigt. Der Ballon wird aus der F\u00fclleinrichtung\nentfernt und an einem Gewicht befestigt, die Schnur zwischen Fallschirm und\nSonde wird abgemessen und am Fallschirm angebracht.<\/p>\n\n\n\n Anschlie\u00dfend ging es weiter in das Labor, in welchem die elektrochemischen Vorbereitungen durchgef\u00fchrt werden, und welches sich im Keller des Instituts befindet. Hier befindet sich der Ozonsondenvorrat, und die Teststation. W\u00e4hrend die Vorpr\u00fcfung f\u00fcr den \u00fcbern\u00e4chsten Aufstieg erfolgte, wurden meine Sonden in Empfang genommen. F\u00fcr die Mitarbeiter in Uccle ist es in Ordnung, wenn der Finder die Sonde \u00f6ffnet, um das Packvolumen beim Zur\u00fccksenden zu reduzieren und die Batterien entfernt. Der Lufteinlassschlauch wird ebenfalls bei jedem Aufstieg ersetzt.<\/p>\n\n\n\n Weiter ging die Tour auf dem\nDachboden, wo die Empfangsstation und der Groundcheck untergebracht sind. Hier\nerhielt ich die Gelegenheit, ein paar mitgebrachte Sonden auf eine andere\nFrequenz zu programmieren.<\/p>\n\n\n\n Circa 1 h vor dem Start wird die Ozonsonde f\u00fcr den Groundcheck nach oben geholt. Die Heizbatterie wird angebracht und die Motorbatterie im Batteriefach verklebt. Da Vaisala keine Wasserbatterien mehr vertreibt, ist Uccle im Fr\u00fchjahr als eine der letzten Stationen auf Lithiumbatterien umgestiegen. Von Vaisala werden anstatt der Wasserbatterie nun 2 9V Lithiumbl\u00f6cke bereitgestellt, die bereits in Reihe verschaltet, mit dem korrekten Stecker und verklebt geliefert werden.<\/p>\n\n\n\n Eine Radiosonde wird ausgepackt und\nauf das Groundcheck-Device gelegt. Nachdem der Groundcheck abgeschlossen ist,\nund die Korrekturwerte f\u00fcr die Ozonsonde in MW41 eingegeben wurden, wird die\nRadiosonde an der Ozonsonde befestigt. Der Motor wird eingeschaltet und der\nMotorstrom kontrolliert. Nun wird noch einmal Ozon auf die Sonde gegeben und\nder Messauschlag gepr\u00fcft, bevor der Motor wieder ausgeschaltet wird.\nAnschlie\u00dfend wird die Sonde auf das Dach gebracht, um den GPS-Fix zu beziehen.\nDie Papierdokumentation der Sonde wird in ein Online-Formular eingetragen und\nzusammengeheftet. Die Sonde wird fertig zugeklebt.<\/p>\n\n\n\n 15 Min. vor dem Start werden die\nWerte der Bodenwetterstation in MW41 eingetragen und in der Dokumentation\nerg\u00e4nzt. Die Sonde wird in das Ballonhangar gebracht und mit beiden Schn\u00fcren\n(eine dient zur Verbesserung der Flugstabilit\u00e4t) mit der langen Schnur zum\nFallschirm verknotet.<\/p>\n\n\n\n Ein zweiter Mitarbeiter geht nun mit der Sonde aus dem Hangar, und das Gespann wird zu einer nahen Wiese gebracht. Der Ballon wird St\u00fcck f\u00fcr St\u00fcck aufgelassen. Nun kam mein Moment: ich durfte die Sonde festhalten und warten, bis der Aufstiegszeitpunkt gekommen war. Dann entlie\u00df ich die Sonde auf ihre Reise, die sie bis westlich von Antwerpen<\/a> gef\u00fchrt hat.<\/p>\n\n\n\n Ich bedanke mich ganz herzlich bei\nRoger Ameloot, Roeland van Malderen und dem ganzen Team des KMI, die mir diesen\ntollen Einblick in ihre Arbeit erm\u00f6glicht haben!<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":" Am 29.07.2019 hatte ich auf dem R\u00fcckweg vom Tomorrowland Festival in Belgien einen Abstecher zum KMI in Uccle organisiert, um dort meine zwei belgischen Ozonsonden zur\u00fcckzubringen und mir das Institut und einen Ozonsondenstart anzuschauen. Das KMI hat nun seit fast genau 50 Jahren eine kontinuierliche Ozonmessreihe aus Radiosondenaufstiegen. 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